Auch zweiter Termin ohne Ergebnis
Die zweite Verhandlungsrunde für die Beschäftigten der Druckindustrie am 21. Februar 2022 in Frankfurt am Main ist ergebnislos zu Ende gegangen.
Der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) bot gegen Ende der Verhandlung eine Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro in Form einer Corona-Prämie für die Laufzeit von zwölf Monaten an. Die ver.di-Verhandlungskommission bewertete das Angebot als unzureichend und forderte den bvdm auf, es nachzubessern. Dazu gab es bei der Arbeitgeberseite keine Bereitschaft.
Warum ist das Angebot unzureichend ?
- Die Corona-Prämie ist vom Gesetzgeber zur Abfederung der besonderen Härten, die durch die Pandemie entstanden sind, gedacht. Allein aus diesem Grund ist sie bis zu einer Höhe von 1.500 Euro von Steuern und Abgaben befreit – sofern sie bis zum 31. März 2022 ausgezahlt wird. Sie ist nicht gedacht als Ersatz für eine Lohnerhöhung.
- Noch dazu haben eine Reihe von Unternehmen bereits eine Corona-Prämie ausgezahlt. Daher ist nicht sichergestellt, dass alle Beschäftigten in der Druckindustrie die Zahlung auch in voller Höhe erhalten würden.
- Einmalzahlungen entfalten keine nachhaltige Wirkung. Sie führen nicht zu einer dauerhaften Erhöhung der Einkommen. Die Löhne und Gehälter in der Druckindustrie würden weiter von der allgemeinen Tarifentwicklung abgekoppelt werden.
- Die EU prognostiziert für das Jahr 2022 eine Preissteigerung von 3,7 Prozent. Ein Tarifabschluss, der nur eine Einmalzahlung beinhaltet, würde weitere Reallohnverluste bedeuten – also weniger Geld in den Portmonees der Kolleg*innen.
Es bleibt dabei:
Die Beschäftigten in der Druckindustrie brauchen eine deutliche und nachhaltige Einkommenserhöhung.
Die dritte Verhandlungsrunde findet am 28. März 2022 in Berlin statt. Die Friedenspflicht in der Druckindustrie endet am 28. Februar 2022.