Am 11. März 2024 fand in Berlin der erste Verhandlungstermin in der Tarifrunde für die mehr als 110.000 Beschäftigten der Druckindustrie statt.
Nach zwei Jahren mit einer überdurchschnittlich hohen Inflationsrate und damit verbundenem deutlichem Einkommensverlust fordern die Druckereibeschäftigten eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 12 Prozent. Bereits im Vorfeld der Tarifrunde bezeichnete die Arbeitgeberseite die Forderung als „keine realistische Grundlage für Tarifverhandlungen“. Im Laufe der ersten Verhandlung wurde die Forderung als überzogen bezeichnet. Zudem seien die Arbeitgeber nicht für einen Ausgleich der Inflation zuständig. Die Preissteigerung sei derzeit ohnehin wieder rückläufig.
Den von ver.di dargestellten Nachholbedarf wies der Arbeitgeberverband zurück.Die wirtschaftliche Lage der Druckindustrie sei so angespannt, dass eine Lohnforderung von 12 Prozent die Unternehmen überfordern würde und nicht den notwendigen Spielraum für Investitionen in die Zukunft zulasse.
Die ver.di-Verhandlungskommission machte deutlich, dass Investitionen in die Zukunft auch bedeutet in die Mitarbeiterinnen zu investieren – erst recht in Zeiten des Fachkräftemangels. Der Nachholbedarf ist enorm!
Wir alle wissen: Tarifverhandlungen finden nicht im luftleeren Raum statt. Die wirtschaftliche Entwicklung ist ein wichtiger Bestandteil, den die ver.di-Tarifkommission nicht aus den Augen verliert. Entscheidend ist aber auch die Einkommensentwicklung. Denn während die Un- ternehmen ihre gestiegenen Kosten zumindest in Teilen an die Kundinnen weitergeben können, besteht diese Möglichkeit für die Druckereibeschäftigten nicht. Sie müssen die höheren Preise im Supermarkt und an der Tankstelle zahlen. Genau deshalb braucht es einen Ausgleich für die sehr hohen Preissteigerungen der vergangenen beiden Jahre!
Die zweite Verhandlungsrunde mit dem BVDM findet am 21. März 2024 in Nürnberg statt. Die Friedenspflicht in der Druckindustrie endet am 31. März 2024.
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