Die dritte Verhandlungsrunde für die Beschäftigten in der Druckindustrie am 16. April 2024 in Berlin brachte keine Bewegung.
Zu Beginn des Verhandlungstermins wiederholten die Arbeitgeber ihre Auffassung, dass die aus ihrer Sicht zu hohe Forderung der Druckereibeschäftigten nach 12 Prozent mehr Lohn und Gehalt keine Verhandlungsbasis sei. Seitens des Bundesverbands Druck und Medien
(BVDM) wurde in den Raum gestellt, dass die Verhandlungen nur weitergeführt werden könnten, wenn ver.di von der Forderung Abstand nehmen würde.
Die gewerkschaftliche Verhandlungskommission wies diese Bedingung deutlich zurück. Nach kurzer Unterbrechung wurden die Gespräche dennoch fortgesetzt, zu einer weiteren Annäherung kam es jedoch nicht. Ein neues Angebot legten die Arbeitgeber nicht vor.
Zur Erinnerung: Nach Vorstellungen des BVDM sollen die Löhne und Gehälter in der Druckindustrie zum 01. Juni 2024 um 2,0 Prozent und zum 01. Juni 2025 um weitere 1,0 Prozent steigen. Die Laufzeit soll 24 Monate betragen. Mit Blick auf die Prognosen zur Inflation wird deutlich, dass dies einen weiteren massiven Reallohnverlust bedeuten würde. Die finanziellen Belastungen der Beschäftigten werden
dadurch überhaupt nicht berücksichtigt.
Es braucht jetzt deutliche Signale aus den Betrieben!
Da sich die Arbeitgeber aktuell nicht in der Lage sehen ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, brauchen sie offenbar weitere Denkanstöße aus den Druckbetrieben. Viele Betriebe sind bereits vor dieser Verhandlungsrunde in die Offensive gegangen – für unsere berechtige Forderung nach 12 Prozent mehr Lohn und Gehalt.
Jetzt heißt es: Nicht nachlassen!
Die vierte Verhandlungsrunde mit dem BVDM findet am 07. Mai 2024 statt
Schlagwort: Tarifverhandlungen
In der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten der Druckindustrieam 21. März 2024 in Nürnberg legten die Arbeitgeber ein Angebot vor.
Auch wenn der Bundesverband Druck und Medien (BVDM) mit der bisherigen Arbeitgebertradition brach und bereits in dieser Runde ein Angebot vorlegte, ist die Empörung groß.
Laut dem Angebot sollen die Löhne und Gehälter in der Druckindustrie zum 01. Juni 2024 um 2,0 Prozent und zum 01. Juni 2025 um weitere 1,0 Prozent steigen. Die Laufzeit soll 24 Monate betragen.
Dieses Angebot ist inhaltlich nichts anderes als eine Provokation, denn es würde weiteren massiven Reallohnverlust für die Kolleginnen und Kollegen in den Druckbetrieben bedeuten!
Für das Jahr 2024 prognostiziert die Bundesregierung eine Inflation von 2,8 Prozent, für das Jahr 2025 liegen die Prognosen aktuell zwischen 2,0 und 2,4 Prozent Preissteigerung. Völlig außer Acht lassen die Arbeitgeber die enorm hohen Belastungen für die Beschäftigten, die durch die Rekordinflation der letzten Jahre entstanden sind. Daher hat die ver.di-Verhandlungskommission dieses völlig unzureichende Angebot zurückgewiesen.
Jetzt in den Betrieben aktiv werden
Die Erwartungshaltung unserer Kolleginnen und Kollegen ist und bleibt klar: Sie haben einen großen Nachholbedarf bei Löhnen und Gehältern. Die Druckindustrie darf nicht weiter abgekoppelt werden! Die Arbeitgeber nehmen die finanziellen Sorgen und Nöte der Beschäftigten in der Druckindustrie nicht ernst. Was es jetzt braucht, ist ein deutliches Zeichen aus den Betrieben: Wir gehen gemeinsam in die Offensive für unsere berechtigte Forderung nach 12 Prozent mehr Lohn und Gehalt.
Die dritte Verhandlungsrunde mit dem BVDM findet am 16. April 2024 in Berlin statt. Die Friedenspflicht in der Druckindustrie endet am 31. März 2024.
Am 11. März 2024 fand in Berlin der erste Verhandlungstermin in der Tarifrunde für die mehr als 110.000 Beschäftigten der Druckindustrie statt.
Nach zwei Jahren mit einer überdurchschnittlich hohen Inflationsrate und damit verbundenem deutlichem Einkommensverlust fordern die Druckereibeschäftigten eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 12 Prozent. Bereits im Vorfeld der Tarifrunde bezeichnete die Arbeitgeberseite die Forderung als „keine realistische Grundlage für Tarifverhandlungen“. Im Laufe der ersten Verhandlung wurde die Forderung als überzogen bezeichnet. Zudem seien die Arbeitgeber nicht für einen Ausgleich der Inflation zuständig. Die Preissteigerung sei derzeit ohnehin wieder rückläufig.
Den von ver.di dargestellten Nachholbedarf wies der Arbeitgeberverband zurück.Die wirtschaftliche Lage der Druckindustrie sei so angespannt, dass eine Lohnforderung von 12 Prozent die Unternehmen überfordern würde und nicht den notwendigen Spielraum für Investitionen in die Zukunft zulasse.
Die ver.di-Verhandlungskommission machte deutlich, dass Investitionen in die Zukunft auch bedeutet in die Mitarbeiterinnen zu investieren – erst recht in Zeiten des Fachkräftemangels. Der Nachholbedarf ist enorm!
Wir alle wissen: Tarifverhandlungen finden nicht im luftleeren Raum statt. Die wirtschaftliche Entwicklung ist ein wichtiger Bestandteil, den die ver.di-Tarifkommission nicht aus den Augen verliert. Entscheidend ist aber auch die Einkommensentwicklung. Denn während die Un- ternehmen ihre gestiegenen Kosten zumindest in Teilen an die Kundinnen weitergeben können, besteht diese Möglichkeit für die Druckereibeschäftigten nicht. Sie müssen die höheren Preise im Supermarkt und an der Tankstelle zahlen. Genau deshalb braucht es einen Ausgleich für die sehr hohen Preissteigerungen der vergangenen beiden Jahre!
Die zweite Verhandlungsrunde mit dem BVDM findet am 21. März 2024 in Nürnberg statt. Die Friedenspflicht in der Druckindustrie endet am 31. März 2024.