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Lohn und Gehalt

Arbeitgeber setzen den Flächentarifvertrag aufs Spiel

Auch die vierte Verhandlungsrunde in der Druckindustrie am 07. Mai 2024 in Hannover blieb ohne Ergebnis. Die Tarifrunde scheint festgefahren.

Trotz mehrerer Stunden andauernder Gespräche legte der Bundesverband Druck und Medien (BVDM) auch diesmal kein verbessertes Angebot vor. Vielmehr beharrte die Arbeitgeberseite auf ihrem Standpunkt, die Forderung der Druckereibeschäftigten nach 12 Prozent mehr Lohn und Gehalt sei zu hoch und die Gewerkschaft müsse diese reduzieren. Auch bei strukturellen Varianten wie zum Beispiel einer Erhöhung um einen Festbetrag blieb der BVDM am Ende beim bisherigen Angebot von 2,0 Prozent ab dem 1. Juni 2024 und weiteren 1,0 Prozent ab 1. Juni 2025 bei einer Laufzeit von 24 Monaten – und keinen Cent mehr.

Ver.di betonte erneut ihre Verhandlungsbereitschaft. Dafür ist es aber notwendig, dass der BVDM ein deutlich besseres Angebot vorlegt, das den Kolleginnen und Kollegen endlich die dringend notwendige Lohnerhöhung bringt. Die Arbeitgeber zeigen keine Bewegung und fahren mit ihrer Verweigerungshaltung die Verhandlungen an die Wand. Letztendlich setzt diese Strategie den Flächentarifvertrag aufs Spiel.

Wir werden die Streiks jetzt deutlich ausweiten!

Es liegt jetzt an uns Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen zu bringen. Das gelingt nur, indem wir die Streiks in den Druckbetrieben deutlich ausweiten.
Nach den schmerzhaften Reallohnverlusten der letzten Jahre brauchen die Kolleginnen und Kollegen einen Tarifabschluss, der die Löhne deutlich erhöht! Deshalb heißt es umso mehr: Gemeinsam in die Offensive.
Die fünfte Verhandlungsrunde mit dem BVDM findet am 03. Juni 2024 statt.

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Lohn und Gehalt OT-Betriebe

Gut vorbereitet in die Tarifrunde Druckindustrie

Kämpferisch zeigten sich die Teilnehmer*innen der Arbeitstagung Druckindustrie in Baden-Württemberg zur Vorbereitung der Lohn- und Gehaltsrunde in der Druckindustrie. Die Kolleginnen und Kollegen sind sich einig, dass eine deutlich spürbare Lohn- und Gehaltserhöhung notwendig ist. Sie sind nicht bereit weitere Reallohnverluste hinzunehmen und damit von den Löhnen anderer Branchen abgehängt zu werden. Dies, weil die Beschäftigten in der Druckindustrie die hohe Inflation der vergangenen Jahre insbesondere bei den Lebensmittel- und Energiepreisen spüren.

Beraten wurde auch über die Situation der OT-Betriebe und der tariflosen Betriebe im Land. Die Teilnehmer*innen waren sich einig, mit den Belegschaften das Thema Tarifbindung und/oder Entgelterhöhung zu diskutieren, mit dem Ziel eine weitere Abkoppelung zum Tarifvertrag zu verhindern.

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Unternehmens-Nachrichten

Neues Druckzentrum für die SWMH?

Laut SWMH-Geschäftsführer Dr. Christian Wegner gibt es das Projekt bereits seit 2015: das „Druck-Strategie-Projekt“. „Konkret geht es darum“, so Dr. Wegner, „Antworten auf die Frage zu erhalten, welche Zeitungen 2025 in welchen Druckereien und in welchem Format gedruckt werden“. Oder anders gesagt: zu prüfen, in welcher Konstellation in den kommenden Jahren innerhalb des Teilkonzerns der Medienholding Süd (MHS) Zeitungsdruck betrieben werden soll. Dabei stellt sich in erster Linie die Frage, ob und welche Druckereien innerhalb des Konzerns betrieben werden sollen.

Unklar ist offensichtlich nach wie vor, welche weitere regionalen Zeitungsverlage an diesem „Druck-Strategie-Projekt“ beteiligt sind. Vor Kurzem ließ MHS-HF Herbert Dachs verlauten, dass neben den bisherigen möglichen Partnern Bietigheim, Ludwigsburg und Waiblingen auch Heilbronn und Reutlingen potentielle Partner für eine „Druckgemeinschaft“ wären.

Momentan werden in Gesellschafterkreisen offensichtlich zwei Varianten diskutiert. Zum einen der Bau eines neuen Druckzentrums auf der grünen Wiese im Großraum Stuttgart. Zum anderen der Bau eines neuen Druckzentrums auf einem Grundstück, dass der SWMH schon gehört, vermutlich in Esslingen a. N. Gerüchten zufolge wird Mitte/Ende Mai 2021 die Entscheidung auf einer Gesellschafterversammlung getroffen.

Weitere Informationen hierzu gibt es auf http://www.sverdimh.de