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Lohn und Gehalt OT-Betriebe

Gut vorbereitet in die Tarifrunde Druckindustrie

Kämpferisch zeigten sich die Teilnehmer*innen der Arbeitstagung Druckindustrie in Baden-Württemberg zur Vorbereitung der Lohn- und Gehaltsrunde in der Druckindustrie. Die Kolleginnen und Kollegen sind sich einig, dass eine deutlich spürbare Lohn- und Gehaltserhöhung notwendig ist. Sie sind nicht bereit weitere Reallohnverluste hinzunehmen und damit von den Löhnen anderer Branchen abgehängt zu werden. Dies, weil die Beschäftigten in der Druckindustrie die hohe Inflation der vergangenen Jahre insbesondere bei den Lebensmittel- und Energiepreisen spüren.

Beraten wurde auch über die Situation der OT-Betriebe und der tariflosen Betriebe im Land. Die Teilnehmer*innen waren sich einig, mit den Belegschaften das Thema Tarifbindung und/oder Entgelterhöhung zu diskutieren, mit dem Ziel eine weitere Abkoppelung zum Tarifvertrag zu verhindern.

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Lohn und Gehalt

ver.di fordert 12 Prozent mehr Lohnund Gehalt in der Druckindustrie

Für die mehr als 110.000 Beschäftigten der Druckindustrie fordert ver.di in der anstehenden Tarifrunde zwölf Prozent mehr Lohn und Gehalt! Das hat die Tarifkommission am 18. Dezember 2023 in Kassel beschlossen. Das geltende Lohnabkommen soll zum 29. Februar 2024 gekündigt werden.
Vor dem Forderungsbeschluss hat die Tarifkommission intensiv die Beschäftigtenbefragung ausgewertet, die im Oktober und November in der Druckindustrie durchgeführt wurde. Bei einer sehr guten Beteiligung sprach sich eine große Mehrheit der Befragten für eine
Steigerung der Löhne und Gehälter in der besagten Größenordnung aus.
Die Druckindustrie darf nicht weiter abgekoppelt werden!
Die Beschäftigten in den Druckbetrieben haben einen enormen Nachholbedarf:
Insbesondere die vergangenen beiden Jahre führten durch die hohe Inflationsrate zu Reallohnverlusten, also weniger Geld im Portemonnaie. Die ver.di-Verhandlungsführerin Rachel Marquardt betont: „Auch wenn aktuell die Inflationsrate leicht zurückgeht, muss man feststellen, dass es im Supermarkt nicht billiger wird. Es wird nach wie vor alles teurer – nur langsamer. Im Vergleich zu anderen Branchen
hinken die Löhne und Gehälter in der Druckindustrie hinterher. Das muss ein Ende haben.“
Die Verhandlungen mit dem Bundesverband Druck und Medien starten voraussichtlich im März 2024. Die Friedenspflicht in der Druckindustrie endet am 31. März 2024.
Unsere Forderungen setzen wir nur gemeinsam durch!
Deshalb jetzt aktiv werden für eine starke Gewerkschaft!

Tarifinfo Nr. 1 zum Download

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Unternehmens-Nachrichten

Bietigheimer Zeitung schließt Druckerei zum 29. Februar 2024

Die Bietigheimer Zeitung mit ihren Regionalausgaben „Bönnigheimer Zeitung“ und „Sachsenheimer Zeitung“ sowie unter anderem „Die Rundschau“ werden ab März 2024 in der tariflosen MHS Print GmbH in Esslingen gedruckt – und nicht mehr wie bisher in Bietigheim-Bissingen. Damit verbunden ist leider auch ein Abbau von Arbeitsplätzen, sechs Beschäftigte haben Ende November die Kündigung erhalten. „Der Wechsel erfolgt zum richtigen Zeitpunkt, um künftig effizient produzieren zu können“, sagte Geschäftsführer Stefan Gläser. Mit Beginn des Jahres 2019 hat die Zeitungsgruppe Stuttgart (SWMH) die Mehrheitsanteile der Bietigheimer Zeitung übernommen.

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OT-Betriebe Unternehmens-Nachrichten

Druckzentrum Hohenlohe Ostalb schließt zum Jahresende 2023

Mit dem tariflosen Druckzentrum Hohenlohe-Ostalb GmbH & Co. KG (DHO) in Crailsheim schließt die nächste Zeitungsdruckerei in Baden-Württemberg zum 31. Dezember 2023. Von der dauerhaften Einstellung des Geschäftsbetriebs sind 18 Beschäftigte betroffen. Die Zeitungstitel Schwäbische Post Aalen (25.449 Exemplare), Haller Tagblatt (13.907), Gmünder Tagespost (10.243), Hohenloher Tagblatt (13.950) und Gaildorfer Rundschau (3.581 Exemplare) werden vorübergehend in der Mayer & Söhne Druck- und Mediengruppe GmbH & Co. KG, im bayrischen Aichach gedruckt. Ab dem 1. Juni 2024 werden die Aufträge mit einer Gesamtauflage von ca. 67.000 Exemplaren von der tariflosen  NPG Druckhaus Ulm GmbH & Co. KG (ehemals DUO Ulm) gedruckt. Laut Geschäftsführer Simmet „beschleunigen die überproportionalen Steigerungen von Rohstoff- und Energiekosten in den letzten Jahren den Prozess, dass die wirtschaftliche Perspektive aufgrund mangelnder Kapazitätsauslastung nicht mehr gegeben ist“.

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Unternehmens-Nachrichten

Protest gegen Schließung

Mit einer 45minütigen Protestkundgebung protestierten die Beschäftigten der Pressehaus Stuttgart Druck GmbH (Zeitungsdruckerei Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten) gegen die Stillegung der Druckerei und der Weiterverarbeitung zum 31. März 2023.

Protestkundgebung zur Druckhaus-Schließung
Sarkasmus der von Arbeitslosigkeit bedrohten Kollegen.

Der Konzernbetriebsrat der Südwestdeutschen Medienholding hatte zu einer außerordentlichen Sitzung in Stuttgart eingeladen, um gegen die Schließungspläne und der damit verbundenen Entlassungen von ca. 260 Arbeitnehmer*innen der Zeitungsdruckereien in Esslingen (zum 31. Juli 2022) und Stuttgart zu protestieren. Rund 100 Beschäftigte aus Druckerei, Weiterverarbeitung und Verlag nahmen an der Kundgebung teil. KBR-Mitglieder aus den Unternehmen der Redaktion Stuttgarter Zeitung Stuttgarter Nachrichten und der Zeitungsdruckerei des Süddeutschen Verlags erklärten sich zu künftigen, weiteren Solidaritätsaktionen bereit.

Protestkundgebung zur Druckhaus-Schließung
Der KBR-Vorsitzende versicherte den Betroffenen solidarische Unterstützung aller Betriebsräte im Konzern.
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Lohn und Gehalt Manteltarifvertrag

Tarifabschluss: 3,5 Prozent mehr Lohn und Manteltarifvertrag gesichert!

Nach langen und intensiven Verhandlungen konnte für die Beschäftigten der Druckindustrie in der dritten Runde am 29. März 2022 in Berlin ein Ergebnis erzielt werden.

Lohn und Gehalt

  • Erhöhung zum 01. Mai 2022 um 2,0 Prozent
  • Erhöhung zum 01. Mai 2023 um weitere 1,5 Prozent
  • Laufzeit von 25 Monaten bis zum 29. Februar 2024
  • Alle Erhöhungen gelten auch für die Ausbildungs-vergütungen.


Manteltarifvertrag

  • Der Manteltarifvertrag und seine Anhänge werden für alle Beschäftigten bis zum 31. Oktober 2024 unverändert wieder in Kraft gesetzt. Anschließend läuft der Manteltarifvertrag aus, ohne dass es einer Kündigung bedarf und befindet sich ab 01. November 2024 in Nachwirkung.
  • Zwischen ver.di und den Arbeitgebern der Druckindustrie finden Gespräche zu einer Neuregelung der Besetzungsregelungen statt. Diese sollen bis Ende 2022 abgeschlossen werden.

Unter sehr schwierigen Rahmenbedingungen konnte ein gutes Ergebnis für die Beschäftigten in der Druckindustrie erreicht werden. Insbesondere die Sicherung des Manteltarifvertrages hat einen hohen Stellenwert für die Arbeitsbedingungen in den Druckereien. Zudem wurde eine dauerhaft wirksame Lohnerhöhung für die Kolleg*innen erzielt.

Bis zum 20. April 2022 wurde eine Erklärungsfrist vereinbart.

Tarifinfo Nr. 4

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Lohn und Gehalt OT-Betriebe

OT-Betriebe aufgefordert

Im Rahmen der Tarifrunde Druckindustrie hat ver.di Baden-Württemberg einige tariflose Druckunternehmen angeschrieben und zu Verhandlungen über eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 5 % aufgefordert. Es handelt sich um folgende Druckereien: Mannheimer Morgen, Badisches Druckhaus (Baden-Baden), Druckerei Konstanz (Südkurier), Druckhaus Ulm-Oberschwaben, Pressehaus Infotechnik (PHIT, Stuttgart) und Druckhaus Neckar-Alb (Reutlingen). In allen Unternehmen haben es jetzt die ver.di-Mitglieder in der Hand, für eine angemessene Lohn- und Gehaltserhöhung zu streiten.

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Lohn und Gehalt

Forderung: 5% mehr Lohn

Tarifkommission beschließt Forderungen für die Tarifrunde

Für die circa 120.000 Beschäftigten der Druckindustrie fordert ver.di in der anstehenden Tarifrunde fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das hat die Tarifkommission am 15. November 2021 in Kassel beschlossen. Das geltende Lohnabkommen soll zum 31. Januar 2022 gekündigt werden.

Orientiert hat sich die Tarifkommission in ihrer Diskussion auch am Ergebnis einer erstmals durchgeführten Beschäftigtenbefragung, die im Oktober durchgeführt wurde. Eine große Mehrheit der Befragten sprach sich für eine Entgeltsteigerung in der beschlossenen Größenordnung aus.

Die Kolleginnen und Kollegen in den Druckereibetrieben leisten jeden Tag gute Arbeit und sehen sich aktuell Preissteigerungen auf Rekordniveau ausgesetzt: Im Oktober 2021 betrug die Inflationsrate 4,5 Prozent – so viel wie seit 30 Jahren nicht mehr.

Alles wird teurer, deswegen muss spürbar mehr ins Portemonnaie!

Im vergangenen Jahr wurden bereits mit dem letzten Tarifabschluss vereinbarte Lohn- und Gehaltserhöhungen um mehrere Monate nach hinten verschoben. Damit wurde den durch die Corona-Pandemie entstandenen Herausforderungen der Branche genügend Rechnung getragen. Die Forderung für die Tarifrunde macht deutlich, dass die Branche nicht weiter von der allgemeinen Lohnentwicklung abgekoppelt werden darf.

Konkrete Verhandlungstermine mit dem Bundesverband Druck und Medien werden noch vereinbart. Die Friedenspflicht in der Druckindustrie endet am 28. Februar 2022.

Tarifinfo Nr. 1

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Lohn und Gehalt

2 % Lohnerhöhung

Die Löhne und Gehälter der Druckindustrie sowie die Gehälter der kaufmännischen und technischen Angestellten in Zeitungsverlagen wurden am 1. September 2020 um 2 Prozent erhöht – nachdem diese Erhöhung wegen Corona um drei Monate verschoben worden war.

Die Lohn- und Gehaltserhöhung kann um bis zu fünf weitere Monate verschoben werden – also längsten bis zum 1. Februar 2021 – wenn für diese Zeit dem Unternehmen Kündigungen verboten werden. Dies muss in einer Betriebsvereinbarung festgelegt werden zu deren Abschluss der Betriebsrat nicht gezwungen werden kann.

Eine weitere Erhöhung der tariflichen Löhne und Gehälter ist für den 1. August 2021 vereinbart. Im Corona-Tarifvertrag festegelegt ist auch, dass der Manteltarifvertrag bis 30. April 2022 verlängert wurde.

Die Lohnerhöhung von 2% wurde hart erkämpft – mit vielen Streiks. Baden-Württembergische Kollegen waren unter anderem bei einer großen Streikkundgebung in München dabei. Dort sprach der damalige Verhandlungsführer für die Druckindustrie und heutige ver.di-Vorsitzende Frank Werneke zu den Streikenden (Foto: ver.di)

Tarifverträge gelten rechtlich nur für Gewerkschaftsmitglieder. Nur ver.di-Mitglieder können Lohn, Gehalt und andere Tarifrechte vor Gericht einklagen.

Und hier die aktuell gültigen Tariflöhne (Euro pro Stunde) für die gewerblichen Beschäftigten:

Eingangsstufe (74%)13,81 €
Lohngruppe I14,93 €
Lohngruppe II15,59 €
Lohngruppe III16,24 €
Lohngruppe IV16,80 €
Lohngruppe V (Ecklohn)18,67 €
Lohngruppe VI20,53 €
Lohngruppe VII22,40 €
1. Gehilfenjahr (95%)17,73 €